Donnerstag, 14. Oktober 2010

Herbstgedanken...


Der Wind trägt einen bislang undefinierten und ungekannten Duft heran. Ich blicke in die Ferne. In die Unendlichkeit. Steht man in der Heimat in der belebten Natur und setzt sich bewusst den Herbstwinden aus, empfängt einen ein gänzlich anderer Duft.
Es ist der Duft der Heimat und jeder, der bereits fremde Länder bereist hat, wird mir recht geben, wenn ich behaupte, dass ein jedes Land seinen eigenen spezifischen Duft hat.
Deutschland. Das ist ein Duft der würdevoll unsere Geschichte in sich trägt. Man fühlt den Pulsschlag der Jahrhunderte und nimmt die so vertrauten Düfte wahr. Es ist diese Mischung aus frischer Luft, dem feuchten Laub der Bäume, sattem Gras, wohl gepflegten Feldern und eben auch der Abgase, die Autobahn und Industrie über unser Land legen, die den Duft der Heimat ausmachen. Es ist ein Duft der Einzigartigkeit. Ein Duft der dem Riechenden vermittelt, dass der Mensch sich die Natur untertan gemacht hat und die Natur trotzdem Bestandteil des großen Ganzen sein kann.
Amerika. Das ist ein Duft der für etwas anderes steht. Über 500 Jahre nachdem zum ersten mal Europäer amerikanischen Boden betraten und wohl viele Jahrtausende nachdem die ersten Menschen diesen Kontinent erreichten, steht der Duft der amerikanischen Herbstwinde noch immer für unberührte Natur. Wildnis, die sich aus den Tiefen der Wälder speist.
Steht man auf einem der seltenen Türme, die zur Beobachtung von Waldbränden errichtet wurden, vergisst man, dass dieses Land von Menschen bewohnt wird. Man vergisst sogar, dass unendlich viele Autos und Industrieanlagen eigentlich die Luft verpesten müssten. Doch hier draußen ist jeder Gedanke an Zivilisation und Umweltverschmutzung obsolet. Der Blick schweift über den Horizont und das Auge sucht nach einem vertrauten Halt im unendlichen Ozean der Bäume, doch da gibt es nichts. Man verliert sich im Gedanken an die Weite des Raums der einen umgibt und beginnt zu verstehen wie groß diese Welt doch ist. Dankbar besinnt man sich auf die Schönheit, die diese fabelhafte und prächtige Natur verkörpert. Am liebsten will man den Turm nie wieder verlassen, weil einen die Aussicht in eine ausgelassene und fröhliche Stimmung versetzt.  Es sind Bilder, die keine Kamera festhalten kann. Es sind Bilder, die sich in die Seele einbrennen und das Erlebte zu etwas Besonderem machen.

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